Verletzlichkeit braucht Mut

Verletzlichkeit braucht Mut

Kannst du dich noch daran erinnern, wie es sich anfühlt auf dem 5-Meter Brett zu stehen und runterzuschauen? Wenn du das Wasser so weit unten siehst, wird dir ganz mulmig.Aber du fasst deinen ganzen Mut zusammen und springst. Oder doch nicht? Gehörst du zu den Schissern? Zu denen, die immer wieder nach unten schauen, während die Warteschlange immer länger wird. Die immer wieder zum Sprung ansetzten, aber dann doch wieder die Leiter nach unten nehmen?

 

Wer ist der Mutige?

Die Springer werden als die Mutigen angesehen. Ihnen gehört die Bewunderung, besonders, wenn eine Arschbombe dabei herauskommt oder sogar ein Salto. Aber, auch diejenige, die nicht springt, hat Mut bewiesen, Mut zur Verletzlichkeit. Wer gibt schon gerne zu, dass sie Angst hat, vor allem in großer Runde, wo aller Augen auf sie gerichtet sind? Sie hat den Sprung nicht gewagt, sondern ist sich selbst treu geblieben. Sicherheit war ihr wichtiger.

 

Stark oder schwach

So, wie steht es um dich? Fühlst du dich in deinem Alltag oft wie jemand, der am Rande des 5-Meter-Bretts steht, hin- und hergerissen zwischen dem Drang zu springen und der Angst, sich zu verletzen? In unserer Gesellschaft wird uns oft beigebracht, dass wir stark sein müssen, dass wir keine Schwächen zeigen dürfen. Aber ist das der richtige Weg?

 

Fokus auf Gefühle und Bedürfnisse

Ich finde: nein. Und hier kommt die Gewaltfreie Kommunikation ins Spiel. Denn dabei geht es darum, Bedürfnisse und Gefühle klar auszudrücken und gleichzeitig das Gegenüber in seinem Wesen und mit seinen Bedürfnissen zu respektieren. Klingt einfach, oder? Aber tatsächlich braucht es viel Mut, sich so verletzlich zu zeigen, so als ob man sich vom 5-Meter-Brett in die Tiefe stürzen würde, aber ohne Wasser im Becken.

 

Wie du dir selbst bewußter handelst

Die Gewaltfreie Kommunikation hilft dir, deinen Sprung bewusster und sicherer zu gestalten. Sie gibt dir das Werkzeug in die Hand, um offen über deine Bedürfnisse und Gefühle zu sprechen, ohne dabei den Respekt vor dem anderen zu verlieren. Du lernst, den richtigen Zeitpunkt für deinen „Sprung“ zu finden, denn manchmal ist es besser zu warten oder sogar die Leiter wieder herunterzusteigen. Und das ist auch okay.

 

Zeige dich ohne Maske

Es geht darum, authentisch zu sein. Das ist der einzige Weg, wie du wirklich erfüllende Beziehungen führen und auch in stressigen Situationen bei dir selbst bleiben kannst. Wenn du den Mut hast, deine eigene Verletzlichkeit zu erkennen und zu zeigen, öffnest du die Tür für echte Verbindungen. Und vielleicht wirst du feststellen, dass es Menschen gibt, die bereit sind, dich in ihrem „Wasser“ aufzufangen.

 

Schluss mit alten Mustern

Doch, wie brechen wir aus den alten Mustern und Erwartungen aus, die uns davon abhalten, diesen Schritt zu gehen? Auch hier kann die Gewaltfreie Kommunikation ein starker Verbündeter sein. Sie hilft dir, die Barrieren in deinem Kopf abzubauen und gibt dir die Sprache, um deine Ängste und Bedenken zu artikulieren. Die Gewaltfreie Kommunikation ist also nicht nur eine Methode, sondern auch eine Einladung zum Mut. Ein Mut, der uns erlaubt, unsere Maske abzulegen und unsere wahre Natur zu zeigen – egal ob wir springen oder nicht.