Bedürfnisse erfüllen in der Partnerschaft

Bedürfnisse erfüllen in der Partnerschaft

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Ist diese Frage für dich einfach zu beantworten oder musst du länger darüber nachdenken?

Wann hast du die Magie des ersten Mals zuletzt gefühlt? Was genau war es? Wann bist du deinem Partner zum ersten Mal begegnet? Wie war das? Welche Gefühle stellten sich ein? Wie waren die ersten Gespräche, die verliebten Blicke, der erste Kuss? All das sind magische Momente, an die man sich voll Liebe und Wärme erinnert.

Denn allem Anfang wohnt ein Zauber inne.

 

Verliebtheit verwandelt sich in Alltag

ABER: Wenn man nach der ersten Verliebtheit zusammenbleibt, eventuell sogar eine Familie gründet, wird die Beziehung werden zum Alltag. Der andere wird zur Gewohnheit.

Hat man am Anfang der Beziehung noch seine Gedanken und Gefühle geteilt, werden die Themen mit den Jahren banaler. Alles scheint sich nur noch um die Organisation des Alltags zu drehen: der Termin des nächsten Elternabends, Einkauf, die Planung des Wochenendes. Irgendwann ist man so verplant, dass für Magie keine Zeit mehr ist.

 

Echte Gespräche führen und Bedürfnisse erfüllen

Laut Studien von Parship und der Gesellschaft für Konsumforschung kommunizieren Paare durchschnittlich 102 Minuten pro Tag. Dabei wird 75 Minuten von Angesicht zu Angesicht gesprochen. Der Rest erfolgt digital. Das hört sich gar nicht so schlecht an. Schließlich kursierten vor einigen Jahren noch Berichte über eine Gesprächszeit von nur 10 Minuten täglich.

Aus den Zahlen wird jedoch nicht deutlich, wie tiefsinnig diese Gespräche sind und wie viel Zeit für Konflikte aufgewendet wird.

Und hier kommt die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ins Spiel. Wäre es nicht toll, wenn du wieder echte Gespräche mit deinem Partner führen würdest? Wenn aus dem Gezerre um die beste Aktivität in den Ferien ein Gespräch auf Augenhöhe entstehen könnte. Wenn du so sprechen würdest, dass du und dein Partner wieder Nähe fühlen?

 

Wie Konflikte entstehen

Überlege mal, wie Konflikte mit deinem Partner entstehen?

Meist ist es doch so: Du willst das eine, dein Partner will etwas anderes.

Nehmen wir an, du möchtest am kommenden Wochenende eine Wanderung machen und dein Partner möchte seine Eltern besuchen. In diesem Fall sprecht ihr über zwei konkrete Wünsche. In der Sprache der gewaltfreien Kommunikation verfolgt ihr zwei unterschiedliche Strategien.

Warum möchtest du das eine und dein Partner das andere?

 

Über Bedürfnisse reden

Auf der Ebene der Bedürfnisse kannst du leichter darüber nachdenken, was konkret du tun kannst, um die Bedürfnisse von allen zu erfüllen – also von dir und deinem Partner.

Vielleicht kannst du dir dein Bedürfnis nach Ruhe und Erholung auch bei deinen Schwiegereltern erfüllen? Oder gibt es dort die Möglichkeit für dich, zu wandern?

Eventuell wandern deine Schwiegereltern auch gerne und sie hätten Lust, mit euch zusammen wandern zu gehen?

Sicher gäbe es noch weitere Möglichkeiten, um euch allen die Bedürfnisse zu erfüllen, die euch im Moment wichtig sind.

 

Sich Zeigen über deine Bedürfnisse

Über die Bedürfnisse zeigst du dich deinem Partner auf einer tieferen Ebene. Du gibst ihm Einblick in deine Seele. Es geht nicht mehr nur um Wünsche oder bestimmte Handlungsalternativen. Sondern es geht um die Motivation hinter dem Konkreten.

Schließich sagte Marshall Rosenberg: „Alles, was wir tun, tun wir, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen.“

Bedürfnisse bestimmen also unser Leben. Aber warum sprechen wir nicht darüber? Warum streiten wir um konkrete Handlungen?

Weil wir es nicht anders gelernt haben.

 

Die richtigen Worte lernen und Bedürfnisse erfüllen

Darum ist es gar nicht so einfach, in Bedürfnissen zu sprechen. Weil wir es nicht gewohnt sind, fehlen uns auch die richtigen Worte. Und darum biete ich eine Liste mit Bedürfnis-Wörtern kostenlos an.  Wenn du sie dir öfter durchliest, bekommst du einen Eindruck davon, was Bedürfnisse sind. Du lernst so eine neue Sprache.

Wenn du das nächste Mal mit deinem Partner streitest, dann besinne dich auf deine Bedürfnisse. Wenn du mit deinen Bedürfnissen verbunden bist, kann Magie entstehen. Du fühlst dich entlastet und weißt, in welche Richtung du weiterdenken kannst. Bis du zu dem Punkt gelangst, dass du eine Bitte aussprichst. Worauf du dabei achten musst, erfährst du ebenfalls im Kurs.

Du kannst dich also darauf freuen, etwas zum ersten Mal zu tun:

Statt in konkreten Handlungen in Bedürfnissen denken.

Wenn du dann noch erhört wirst, kann Magie entstehen. Du kommst deinem Partner so wieder näher und auch dir selbst.